Wie lange dauert es noch, bis die von Bürgermeister Michael Ritsch angekündigten Großprojekte für Bregenz auf den Boden gebracht werden, fragt sich die Bregenzer Volkspartei. Jüngste Beispiele sind die Verzögerungen beim Siemens-Areal und bei der Quartiersentwicklung Weiherviertel. Noch gravierender: Das Siegerprojekt Bregenz Mitte, eine unmittelbare Folge von Ritschs vor der Wahl versprochener Bregenz-Vision, ist so nicht umsetzbar. Der neue Bahnhof und die Mobilitätsdrehscheibe sind damit weiter in der Warteschleife.
„Wir sind ernsthaft in Sorge“, sagt ÖVP Klubobmann, Stadtrat Michael Rauth: „Der Bürgermeister ist schnell und groß bei seinen Ankündigungen. Dann ist er aber offensichtlich nicht in der Lage, wichtige Projekte voranzutreiben und auf den Boden zu bringen.“ Bregenz sollte gerade jetzt Impulse setzen. Die Bauwirtschaft befindet sich einer Flaute, Arbeitsplätze müssen gesichert und die Konjunktur angekurbelt werden. Dazu brauchen wir Optimismus und Bregenz sollte dazu positive Signale setzen.
„Im politischen Diskurs müssen Mängel wie die erwähnten Verzögerungen aufgezeigt werden. Wir sind jederzeit bereit mitzuentscheiden, wenn es um die Entwicklung von Bregenz geht“, so Rauth weiter. Wenn Bürgermeister Ritsch also wirklich etwas für die Stadt wolle, müsse er auch Entscheidungen herbeiführen, anstatt sie einfach auf andere abzuschieben. „Es ist höchste Zeit. Derzeit herrscht in Bregenz Stillstand. Bauträger und Investoren werden sonst in Zukunft wohl einen großen Bogen um die Stadt machen“, so Rauth.
Entsprechend mager liest sich für die Volkspartei auch die Zwischenbilanz des Bürgermeisters, der seit Ende 2020 im Amt ist. „Egal ob Übergangsbahnhof bei der Hypo, neues Hallenbad, Sozialzentrum Brachsenweg, Festspielhaus-Erweiterung, Seewassernutzung oder Quartiersentwicklung Mariahilf: Alle Projekte, die Ritsch medial als seine Leistungen verkauft, wurden in Wahrheit bereits vor seiner Amtszeit von der ÖVP auf Schiene gebracht“, betont Rauth abschließend.