Geplante Spitalsreform: Gesundheitsversorgung darf nicht unter Sparzwang leiden

Die angekündigten Pläne des Landes zur Spitalsreform sorgen für große Besorgnis innerhalb der Landeshauptstadt Bregenz. Während die Landesregierung aus Budgetgründen strukturelle Anpassungen in der Gesundheitsversorgung plant und unter anderem eine Zusammenlegung der Geburtenstationen in Vorarlberg in Aussicht stellt, sprechen sich die Fraktionen „Team Bregenz“ und „Bregenzer Volkspartei“ klar gegen die Schließung der Geburtenstation in Bregenz aus.

„Gerade im Gesundheitsbereich muss sehr genau überlegt werden, wo Einsparungen sinnvoll und verantwortbar sind“, betont Bürgermeister Michael Ritsch. „Eine Reform, die auf Spezialisierung setzt, um wirtschaftlich effizienter zu werden und moderne medizinische Ausstattung sicherzustellen, ist grundsätzlich nachvollziehbar. Es darf dabei aber keinesfalls zu einer Verschlechterung in der gesundheitlichen Grundversorgung kommen.“

Kritisch sieht man insbesondere den geplanten Wegfall der Geburtenstation in Bregenz: „Mit jährlich rund 1.500 Geburten ist die Station in Bregenz ein unverzichtbarer Bestandteil der regionalen Grundversorgung. Geburtshilfe zählt für uns ganz klar zu den Kernleistungen eines jeden Spitals – genauso wie die Notfallversorgung. Diese dürfen nicht zentralisiert oder ausgelagert werden – es kann nicht sein, dass in der Landeshauptstadt Bregenz künftig kein Kind mehr das Licht der Welt erblickt,“ so der Bürgermeister weiter.

Landesrätin Martina Rüscher hatte im Rahmen der Reform betont, dass angesichts der angespannten finanziellen Lage des Landes tiefgreifende strukturelle Veränderungen nötig seien.

Vizebürgermeister Roland Frühstück zeigt Verständnis für die finanziellen Herausforderungen, fordert aber eine sorgfältige und differenzierte Betrachtung: „Reform – ja. Verschlechterung – nein. Die Gesundheitsversorgung muss wohnortnah, sicher und für alle zugänglich bleiben. Besonders werdende Mütter brauchen Vertrauen, Nähe und Versorgung auf höchstem Niveau – genau das bieten wir in Bregenz seit Jahren. Und genau das wollen wir auch in Zukunft garantieren.“

Die Fraktionen „Team Bregenz“ und „Bregenzer Volkspartei“ kündigen an, sich auf allen politischen Ebenen entschieden gegen die Schließung der Geburtenstation in Bregenz einzusetzen.